Der Calbenser Roland
Der Roland von Calbe an der Saale
Rolandfiguren gelten seit dem Mittelalter als Schützer der bürgerlichen Freiheit, der Marktgerechtigkeit und eigener Gerichtsbarkeit. Bei Streitigkeiten wurden unter seinem Schwert rechtliche Entscheidungen gefällt.
1381 | Erste Erwähnung des Calbenser Rolands und somit einer der ältesten in in Deutschland. | |
1656 | fertigte ein Magdeburger Holzschnitzmeister einen 4 Meter großen eichenen Roland für unsere Stadt. Während des 2. Weltkrieges wurde der hölzerne Roland von seinem Standort aus Sicherheitsgründen entfernt. Durch unsachgemäße Lagerung fiel er im Jahre 1945 Zerstörungen aus der eigenen Bevölkerung zum Opfer. | |
1976 | wurde vom Bildhauer Eberhard Glöss in Anlehnung an die Figur von 1656 der heutige Roland aus Elbsandstein geschaffen. Er steht auf einem Steinsockel neben dem Rathaus und hat eine Höhe von 4,50 Meter. | |
Wie seine hölzernen Vorgänger hält unser Roland in der rechten Hand ein aufrecht stehendes Schwert und in der Linken einen Schild mit dem Wappen unserer Stadt. | ||
Er wurde zu einem Wahrzeichen unserer Stadt Calbe. |
Symbol einer selbstbewussten Bürgerschaft.
Calbe hatte schon einen Roland in einer Zeit, als auch die große Handels-und Hansestädte einen Roland als Zeichen der selbstbewussten Bürgerschaft aufstellten.
Davon abgeleitet muss Calbe damals in unserer Heimat eine viel größere Handelspolitische Bedeutung gehabt haben, als man gemeinhin annimmt.
Zu dieser Erkenntnis kommt man auch, wenn man feststellt, dass in der Reihe der Erstnennungen von Rolanden nach Hamburg (1342) Calbe (1381) an zweiter Stelle steht.
Seine Aufstellung und das seinerzeit bedeutungsvolle Marktgeschehen deuten darauf hin, dass Calbe damals eine wohlhabende Stadt gewesen sein muß, die vom Fernhandel zwischen Hansestädten und den süddeutschen Städten profitierte.
Mehr zum Thema: Die Saga von der Entstehung des Calbenser Rolands auf Notgeld gedruckt.